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DON’T CRY. WORK.
29. 11. 2008 – 17. 1. 2009
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29. 11. 2008 – 17. 1. 2009
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29. 11. 2008 – 17. 1. 2009
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17. 10. – 15. 11. 2008
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12. 9. – 11. 10. 2008
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Isabelle Ferreira
1. 8. – 6. 9. 2008
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eDS (c)ollectif
1. 8. – 6. 9. 2008
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26. 6. – 19. 7. 2008
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16. 5. – 20. 6. 2008
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9. 4. – 3. 5. 2008
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Subversive Praxis im öffentlichen Raum
Surrend
22. 2. – 28. 3. 2008
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11. 1. – 9. 2. 2008
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29. 11. 2008
Performative Einführung von Detlev Schneider
Performance von Pfelder und Simone Zaugg
Künstler*innen: Pfelder, Simone Zaugg
Der Titel der Ausstellung von Pfelder und Simone Zaugg trifft den Nerv der Zeit, um nicht zu sagen, der zurückliegenden Wochen. Die Frage, ob die beiden Künstler bei ihrer Konzeption hellseherische Fähigkeiten hatten, oder ob es ohnehin auf der Hand liegt, dass sie in einer kapitalorientierten Welt, die auf fiktiven Werten aufbaut, das handfeste Potential der Arbeit ins Zentrum ihrer Untersuchungen und Projekte stellen, ist zwar interessant, steht aber nicht im Vordergrund der Ausstellung.
Die Künstler schaffen mit ihrer eigenen Arbeit/Arbeitsform dreidimensionale Bilder und Situationen, die das Thema »Arbeit« bzw. die Tätigkeit »arbeiten« aus verschiedenen Perspektiven beleuchten, hinterfragen und inszenieren.
In drei Rauminstallationen fordern sie die BesucherInnen dazu auf, sich in die konstruktiven Strategien des Arbeitens und der Rezeption von Arbeit hinein zu begeben.
Simone Zaugg nimmt in ihrer Soundinstallation »Work Station« das akustische Moment des Satzes DON’T CRY. WORK. ernst und widmet ihre Arbeit dem Arbeitslied. Dieses drückt in seiner sublimierten Form als Gesang die verschiedenen Facetten von Arbeit aus. Im Spannungsfeld zwischen Aggression, Verzweiflung und Freude deckt das Arbeitslied alle Stimmungsnuancen von Arbeit ab. Gleichermaßen kann es aber auch eine Form der Befriedigung/Befreiung oder Ausdruck einer politischen Haltung sein. Neben den visuell nicht fassbaren Seiten der Arbeit thematisiert die Installation auch die künstlerische Arbeit von Simone Zaugg selbst. Diese besteht vornehmlich darin, die Lieder zu erlernen, zu performen und in die Ohren der »BetrachterInnen« zu singen. Ganz im Sinne des Satzes von Haruki Murakami: »Merk dir gut: Was andere Leute dir beibringen, bleibt bei ihnen – wirklich verinnerlichen kannst du nur, was du selbst gelernt hast.«
In der gemeinsam erarbeiteten und raumgreifenden Installation »DON’T CRY. WORK.« verlegen Pfelder und Simone Zaugg während des gesamten Ausstellungszeitraums auf einer Fläche von 120,5 m2 im mittleren Raum des Kunstvereins einen doppelten Boden. Ein Wagen mit dem nötigen Werkzeug und das Material zum Bauen stehen im Raum bereit, so dass jederzeit weitergearbeitet werden kann. Der Prozess des Bauens/Aufbauens, der sowohl ein zentraler Aspekt der künstlerischen Arbeit wie auch der Arbeit von Handwerkern und Heimwerkern ist, wird in dieser Installation sichtbar und erlebbar gemacht. Überdies stellt sich den Betrachtenden die Frage: Wozu braucht es einen zweiten Boden? Wo liegen Sinn und Unsinn dieser Arbeit? Wie definiert sich die künstlerische Arbeit? Braucht der Künstler als Artist in unserer Welt ein Netz und einen doppelten Boden?
Den dritten Ausstellungsraum bestimmt die Rauminstallation »Bitte hinterlassen Sie diesen Ort so, wie Sie ihn vorzufinden wünschen« von Pfelder. Seine künstlerische Haltung und Arbeit zielt darauf ab, bestimmte Räume oder Orte einer adäquaten Neu-, Um- oder überhaupt einer Nutzung zuzuführen, sie neu zu definieren. »Wir müssen uns zeitigen und räumlichen«, ein Zitat aus Franz Xaver Baiers philosophischem Diskurs »Der Raum«, in dem der gelebte Raum auf konkrete Lebensweisen bezogen und als Medium eines Zustandes propagiert wird, könnte als Basislinie für Pfelders künstlerische Arbeit gelten. Dies führt er in der Galerie Nord | Kunstverein Tiergarten in extremer und radikal weiter gedachter Form aus. Der Galerieraum wird in einen neuen Ort mit einem ebenso neuen Potential transformiert. Pfelder definiert ihn mit minimalsten Eingriffen und öffnet ihn so gleichzeitig für alles nur Erdenkliche. Denn die Aufforderung, den Raum so zu hinterlassen, wie der Besucher ihn vorzufinden wünscht, ist ernst gemeint.
Mit freundlicher Unterstützung der pro helvetia, Schweizer Kulturstiftung.
(Die Galerie ist vom 24.12. bis 05.01. geschlossen.)