mit dem Filmemacher Kevin Köhrmann und Frank Momberg (NGO Fauna & Flora, Südostasien)
Im Nationalpark Phong Nha Ke Bang in Vietnam durchstreifen Forest Ranger die Wälder. Sie sind auf der Suche nach Pflanzenräubern, die illegal Adlerholzbäume schlagen. Adlerholz, Oud oder Agarwood steht auf der CITES-Liste der gefährdeten Arten und ist inzwischen vom Aussterben bedroht. Das süßlich duftende Harz der Bäume ist auf dem internationalen Parfümmarkt begehrt. Ein Kilo des Holzes kostet auf dem Schwarzmarkt zwischen 30.000 und 100.000 Euro. Jährlich setzt die Parfümindustrie 47 Milliarden Euro um.
Die Abnehmer des begehrten Duftstoffs sitzen meist in Europa und China. Aber ähnlich wie die Modebranche sieht sich die Parfümindustrie inzwischen immer häufiger mit der Nachfrage nach umweltschonend produzierten Duftstoffen konfrontiert und muss reagieren.
Viele Endkunden ahnen nicht, dass für hochwertige Parfüms seltene Pflanzen sterben. Sind Parfüms also mitschuldig am Artensterben?
Kevin Köhrmann
ist Journalist und Filmemacher und produziert seit 20 Jahren auf der ganzen Welt Dokumentationen und Reportagen. Er hat fünf Jahre in China, Malaysia und Thailand gelebt und gearbeitet. Seine Filme beschäftigen sich mit gesellschaftlichen Themen, beispielsweise mit fundamentalistischen Christen oder mit Menschenrechten und naturnahen Themen wie dem Klimawandel und seinen vielfältigen Folgen, dem Schildkrötensterben im Mittelmeer oder tiergerechten Produkten aus der Landwirtschaft. Das Ziel sind immer starke Bilder und emotionale Geschichten, die dabei helfen, die immer komplizierter werdende Welt ein wenig besser zu verstehen.
Frank Momberg
Frank Momberg begann vor fast zwei Jahrzehnten mit der Arbeit an der Kartierung indigener Landrechte und der gemeinschaftlichen Forstwirtschaft, zunächst in Lampung und Westkalimantan. Danach arbeitete er als Ausbilder für Landrechte mit verschiedenen Organisationen zusammen, schulte lokale Gemeinschaften und lokale NROs und kartierte Gemeinschaftsrechte in ganz Indonesien. Danach fokussierte er sich auf die Erhaltung der biologischen Vielfalt, dem Klimawandel und REDD. Mit dem Flora & Fauna Institute eröffnete Momberg in Vietnam und Kambodscha neue Perspektiven für eine gemeinschaftsbasierte Waldbewirtschaftung, die es in dieser Form noch nicht gab. Im Jahr 2004 kehrte er als Asien-Direktor für Programmentwicklung von FFI mit Sitz in Jakarta nach Indonesien zurück und ist seitdem zuständig für Indonesien, Kambodscha, Myanmar und Vietnam. Das Ziel von FFI ist es, die Vielfalt des Lebens auf der Erde zu schützen, um das Überleben des Planeten und seiner Menschen zu sichern. FFI arbeitet eng mit lokalen Naturschutzpartnern in weit über 40 Ländern zusammen, um gemeinsam die Natur zu retten.