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Farbe konkret
20. 11. – 30. 12. 2009
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7. 8. – 12. 9. 2009
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20. 11. – 30. 12. 2009
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25. 9. – 31. 10. 2009
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7. 8. – 12. 9. 2009
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25.6. – 25. 7. 2009
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Künstler aus dem Libanon in der Diaspora
8. 5. – 13. 6. 2009
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27. 3. – 29. 4. 2009
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11. 2. – 14. 3. 2009
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7. 8. 2009
Ralf F. Hartmann
Künstler*innen: Erik Göngrich, Albert Weis
Die Ausstellungsprojekte »modelisme« von Albert Weis und »Stadtskulptur geht uns alle an!« von Erik Göngrich setzen sich, ausgehend von Beobachtungen in internationalen Metropolen und Ballungsräumen, auf künstlerische Weise mit der typischen Stadtstruktur westdeutscher Großstädte im Zeitraum von 1945 bis heute auseinander.
Am exemplarischen Modellfall der Westberliner Turmstraße entwickeln beide Künstler Installationen und Skulpturen, die urbane und gesellschaftliche Veränderungsprozesse gleichermaßen verhandeln. Während bei Albert Weis Modellhaftigkeit und Maßstäblichkeit im Fokus der künstlerischen Arbeit stehen, rückt Erik Göngrich die prozesshafte Entwicklung vor Ort und den unmittelbaren künstlerischen Eingriff in den öffentlichen Raum in den Mittelpunkt.
Beide Künstler verhandeln in ihren Arbeiten bereits seit vielen Jahren Themen im Kontext von Urbanismus, internationaler Moderne und Gesellschaft. Ihre Projekte widmen sich ausgehend von gemeinsamen Recherchen dem skulpturalen Gedächtnis des Stadtraumes.
Sie beschäftigen sich in ihren Projekten insbesondere mit dem Phänomen der radikalen Stadtkorrektur, die städtische Räume in jüngster Zeit einem grundlegenden Wandel unterworfen hat. Mittlerweile lässt sich allerorten und insbesondere in Berlin das Verschwinden signifikanter Bauwerke der Nachkriegsmoderne und der Postmoderne zugunsten einer neuen Vereinheitlichung des urbanen Architekturraums diagnostizieren, die romantisch-verklärten Vorstellungen von homogener Urbanität unterliegt. Mit dieser Praxis geht nicht nur ein unwiederbringlicher Verlust an historischer Substanz einher, sondern auch eine Verdrängung gewachsener Bevölkerungsstrukturen von ganzen innerstädtischen Quartieren.
Ausgangspunkt für die Arbeiten von Albert Weis ist der Blick auf die urbanen, collagenhaften und transitorischen Orte der Straße. Für die Ausstellung »modelisme« transformiert er verdichtete urbane Strukturen und Raumsituationen in skulpturale Installationen, die beispielhaft mit dem vorgefundenen Kontext umgehen. Modellhaftigkeit und Maßstäblichkeit, aber auch die soziale Signifikanz, spielen in der künstlerischen Arbeit eine zentrale Rolle.
Die Reflexion urbaner Prozesse und der direkte Eingriff in den öffentlichen Raum sind zentrale Bestandteile der Arbeit von Erik Göngrich, die sich aus der Galerie Nord in den Stadtraum fortsetzt. In der Ausstellung »Stadtskulptur geht uns alle an!« ist die Turmstraße folgerichtig nicht nur Thema sondern ebenso Schauplatz des Nachdenkens über Stadt: die Vitrine vor dem Rathaus und der Stadtraum vor der Galerie Nord werden durch künstlerische Interventionen in das Ausstellungsgeschehen einbezogen und verorten somit die künstlerische Reflexion im Untersuchungsgegenstand selbst.
Auf der Grundlage historischer Recherchen zu Medien visueller Erinnerung legen sowohl Weis als auch Göngrich jene signifikanten Spuren frei, anhand derer urbane und gesellschaftliche Prozesse der Nachkriegszeit sichtbar werden, deren architektonische Präsenz weniger an übergeordneten Ideen denn an Möglichkeiten orientiert war.
Im Zusammenspiel dieser beiden künstlerischen Ansätze entsteht eine überzeugende Schnittmenge zwischen formaler und sozialer Verdichtung stadträumlicher Architektursprache in raumgreifenden Installationen und Skulpturen.
Ralf F. Hartmann, Kurator
Gefördert durch: Kulturverwaltung des Landes Berlin, Schering-Stiftung, Erwin und Gisela von Steiner-Stiftung, STIFTUNGKUNSTFONDS, Programm für Aktive Zentren Turmstraße, Duropal
Nachtrag Sommer 2010: Ein Foto der Estrade von Erik Göngrich in Paris.