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Spacing | Dimensionen des Raums |
11. 12. 2004 – 28. 1. 2005
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11. 12. 2004 – 28. 1. 2005
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11. 12. 2004 – 28. 1. 2005
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meeting identities I
23. 10. – 27. 11. 2004
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11. 12. 2004
Künstler*innen: Thomas Gerwin, Alexandra Karrasch, Pia Linz, Karin Rosenberg, Matthias Stuchtey, Francis Zeischegg
Raum ist von einer der zwiespältigsten Kategorien des 20. Jahrhunderts zu einem der omnipräsentesten Begriffe in Politik, Theorie und Kunst der Gegenwart geworden. Die Untersuchung des Raums und seiner vielfachen Bedingungen ist zwar mit der Moderne in den Fokus der bildenden Kunst gerückt, die verhehrende Vereinnahmung von Raumfragen durch imperiale Strategien und totalitäre Systeme aber hat in der Folge zu einer konsequenten Tabuisierung und Vermeidung des Themas in der öffentlichen Diskussion geführt.
Befördert durch Globalisierungsprozesse, neue Technologien und Kommunikationsformen, wie weltweiten Geldverkehr, elektronische Datentransfers und das Internet, ist die Debatte um reale und virtuelle Räume, um die Konstituierung des Raums und seinen gleichzeitigen Verlust in jüngster Zeit vehement wieder aufgenommen worden. Die aktuelle bildende Kunst hat daran erneut einen zentralen Anteil, indem sie die zunehmende Abstraktion von Räumen und ihren diversen Nutzungen durch Platzierungen zum Untersuchungsgegenstand erhoben hat: Der virtuelle, der soziale und der politische Raum, die Differenz zwischen Privatheit und Öffentlichkeit – um nur einige Aspekte zu nennen – werden mittlerweile in unzähligen künstlerischen Arbeiten thematisiert und einer differenzierten Betrachtung unterzogen.
Neben der Zeit wird die Frage nach dem Raum als einem probaten Mittel zur Konstruktion komplexer sozialer Wirklichkeiten verhandelt und dabei insbesondere den Grenzen Aufmerksamkeit gewidmet. Denn Raum und Raumgrenzen werden nicht mehr nur als materielle Konstanten, sondern zunehmend als dynamische Ergebnisse sozialer Prozesse, gesellschaftlicher Praxis und individueller Wahrnehmung begriffen.
Aus diesem Grund haben sich auch die Kategorien der bildenden Kunst im Umgang mit dem Thema Raum verändert. Zahlreiche Arbeiten konstituieren neue Räume durch visuelle, akustische, wahrnehmungsästhetische und interaktive Prozesse und formulieren darüber hinaus Fragen nach ihren komplexen Entstehungsbedingungen. Sie beziehen körperliche Aspekte, kognitive und sensuelle Erfahrungen, sowie veränderte Formen gesellschaftlicher Aneignung in ihre Überlegungen ein.
Raum wird dadurch zu einem fluiden und immer wieder neu zu verhandelnden Thema der Kunst im Spannungsfeld von fixierten Grenzen und ihrer permanenten Überschreitung durch gesellschaftliche Praxis.
Die Ausstellung spacing | Dimensionen des Raums | stellt sechs künstlerische Positionen vor, die sich unterschiedlichsten Aspekten des Räumlichen, wie z.B. Vermessung, Dimensionalität, Begrenzung, Wahrnehmung und Handeln widmen.