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To the Fore

24. 1. – 22. 2. 2014

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ausgezeichnet | gefördert

StipendiatInnen der Hans und Charlotte Krull Stiftung 2012–2014

5. 12. 2014 – 17. 1. 2015

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Von Land (und Leuten)

31. 10. – 29. 11. 2014

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Vilnius/Berlin

Ein internationales Ausstellungsprojekt mit KünstlerInnen aus Litauen und Deutschland

18. 9. – 25. 10. 2014

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A Room of One’s Own

1. 8. – 6. 9. 2014

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Ovid’s Girls

4. 4. – 10. 5. 2014

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Atze und Mosaik

Geschichte und Politik zwischen 1914 und 1989 in DDR-Comics

28. 2. – 29. 3. 2014

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To the Fore

24. 1. – 22. 2. 2014

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Søren Jensen

Vanessa Henn

Torgny Wilcke

Eröffnung:

24. 1. 2014

Die künstlerische Befragung von alltäglichen Materialien, Formen und deren komplexen Gestaltungen steht im Mittelpunkt der Ausstellung »To the Fore«: Wo endet der Alltag, wo beginnt die Kunst? Wann ist ein Objekt trivial, in welchem Moment avanciert es zum künstlerischen Readymade? Diese und weiterführende Fragen verbinden die beiden dänischen Künstler Søren Jensen und Torgny Wilcke mit der in Berlin lebenden Künstlerin Vanessa Henn. Gemeinsam entwickeln sie für den Kunstverein Tiergarten ein komplexes Display aus Objektbefragungen, Materialerkundungen und irritierenden Grenzgängen zwischen angewandtem Design und bildender Kunst. Die breitgelagerte Schaufensterfront der Galerie Nord in der belebten Geschäftsmeile Turmstraße bietet dafür die ebenso subtile wie sinnfällige räumliche Matrix. Folgerichtig ist das Ausstellungskonzept genau auf diese räumliche Situation ausgerichtet und bindet das Changieren zwischen Innen- und Außenraumperspektiven produktiv ein.

»To the Fore« konfrontiert raumgreifende und den Ausstellungsort reflektierende Installationen von Søren Jensen und Torgny Wilcke mit solitären Skulpturen von Vanessa Henn. Das Ausgangsmaterial aller ihrer Arbeiten erscheint aufgrund der künstlerischen Bearbeitung dabei ebenso bekannt wie unbekannt und macht in der Verschmelzung verschiedener Zusamenhänge vielschichtige Neuentdeckungen möglich.

Søren Jensens installative Arbeiten »Profan Mobile« und »Bicycle Stand« untersuchen, wie wir Objekte des täglichen Lebens wahrzunehmen gewohnt sind. In der Konsumwelt von einer enormen Anzahl von Produkten umgeben, drängt sich die Frage auf, wie wir diese Objekte aufgrund ihrer spezifischen Materialität und ästhetischen Präsenz erfassen und begreifen, wenn sie ihrem eigentlichen funktionalen Zusammenhang entrissen und in einen veränderten Kontext überführt werden.

Seine eigens für die Ausstellung entwickelte Installation »store« versteht Torgny Wilcke als ein räumliches Gemälde aus Holz, Metall und anderen farbigen Materialien, das auf Raumkoordinaten und Fluchtlinien des Ausstellungsortes reagiert und sich in diesen einschreibt. So werden Wilckes Arbeiten mitunter nahezu integrale Bestandteile ihres »Wirts«, bleiben immer aber auch gleichermaßen als »parasitäre« Eingriffe erkennbar. Einzelne Elemente des architektonisch angelegten Settings für den Kunstverein Tiergarten lassen durchaus an Raumgestaltung, Trenn­wände oder sogar Möbel denken, so wie man sich auch das ganze »Bild« im Kontext eines Warteraums, eines Wohnzimmers oder Foyers vorstellen könnte. Die unterschiedlichen Materialien sind – ähnlich wie Verschalungen, Mauern und Wände – als architektonischen Elemente eingesetzt. Sie generieren den Eindruck eines Raums, der einerseits funktionalen Alltag suggeriert, es andererseits aber eben nicht ist.

Ähnlich irritierende Perspektivverschiebungen zwischen alltäglicher Bekanntheit und verstörender Verfremdung charakterisieren die Skulpturen von Vanessa Henn, die sie aus Handläufen von Treppengeländern entwickelt. Begreift Torgny Wilcke seine Arbeit als Raumgemälde, legt Vanessa Henn den deutlichen Fokus auf das Thema der Raumzeichnung: »Der Stahl oder das Metall wird zum Zeichenmaterial – wie sonst der Bleistift oder der Kugelschreiber. Es sind plastische Linien, die als abstrakte Darstellungen in den Raum gezeichnet werden und auch erzählerischer Natur sein können«(Henn). Einerseits vollkommen autonome Kunstobjekte von großer ästhetischer Präsenz, laden ihre Skulpturen andererseits gerade dazu ein, die Hand aufzulegen und dem Verlauf dieser Linien im Raum haptisch zu folgen.

Eben diese in vieler Hinsicht fließenden Grenzen zwischen profanem Gegenstand und künstlerischem Objekt, zwischen Kunstraum und Alltagsrealität zu sondieren, markiert den wesentlichen Impuls für das Konzept der drei spezifisch bildhauerischen Positionen in der Ausstellung »To the Fore«.

Gefördert vom Danish Arts Council Committee for International Visual Arts.

danishartscouncil

Begleitende Veranstaltungen: