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flat roof
Lars Mathisen
8. 12. 2006 – 27. 1. 2007
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3. 11. – 2. 12. 2006
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Lars Mathisen
8. 12. 2006 – 27. 1. 2007
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8. 12. 2006 – 27. 1. 2007
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Ausstellungsreihe Krieg → Angst → Kosmos → Liebe
3. 11. – 2. 12. 2006
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20. 9. – 21. 10. 2006
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24. 8. – 9. 9. 2006
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4. 8. – 19. 8. 2006
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23. 6. – 29. 7. 2006
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Klangkunst-Festival und Ausstellung
7. 6. – 10. 6. 2006
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5. 5. – 24. 5. 2006
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Ausstellungsreihe Krieg → Angst → Kosmos → Liebe
29. 3. – 29. 4. 2006
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Die Sammlung Richard
17. 2. – 18. 3. 2006
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13. 1. – 11. 2. 2006
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3. 11. 2006
Künstler*innen: Gabriela Albergaria, Sheila Barcik, Sascha Bunge, Constanze Fischbeck, Ricoh Gerbl, Berit Hummel, Christian Naujoks, Mario Pfeifer
Polizisten und Sicherheitskräfte im Nachkriegs-Sarajevo, eine junge Frau in der Großstadt Bangkok, bodenlose Figuren auf endlosen Wasserflächen, nächtliche Waldwege und Signalfarben im Unterholz. Der Philosoph Martin Heidegger hat am Beginn des 20. Jahrhunderts Angst als eine existenzielle Grundbefindlichkeit des Menschen charakterisiert, die im Unterschied zur Furcht weniger auf ein gefährdendes Objekt hinweist, als vielmehr die grundsätzliche Existenz des Subjekts in Frage stellt. Aufbauend auf Schellings Begriff von den „Schrecken der objektiven Welt“ und Kierkegaards Einschätzung der Angst als vom Menschen selbst produzierte „Möglichkeit der Freiheit“ schrieb er 1929:
„Wovor die Angst sich ängstet, ist das In-der-Welt-Sein selbst“.
Damit wird Angst weniger als eine lähmende Enge denn als wesentlicher Motor menschlicher Veränderung und zivilisatorischen Fortschritts begriffen. Während die Furcht nach der Überwindung einer konkreten Bedrohung sucht, fordert die Angst eine genaue Betrachtung der Lebensformen und Lebensumstände, um diese zu verändern. Die moderne Gesellschaft hat es trotz des rasanten zivilisatorischen Fortschritts, trotz unendlicher Kommunikationsmöglichkeiten und der vielfachen technischen Verheissungen einer perfektionierten Sicherheitsindustrie nicht vermocht, den Menschen diese existenzielle Grundangst des „In-der-Welt-Seins“ zu nehmen. Stattdessen treten zu den diffusen Bedrohungen jene bewußt kalkulierten Szenarien der Ökonomie und Politik hinzu, die Angst zum integralen Bestandteil funktionierender Machtstrukturen und berechenbarer kollektiver Verhaltensweisen werden lassen.
Ein wesentlicher Ansatzpunkt der Ausstellung Von der Angst ist deshalb die Analyse ihrer Bedingungen, bei denen es sowohl um das Verhältnis zwischen Individuum und sozialem Raum als auch um jenes zwischen subjektiver Empfindung und kollektiver Struktur geht. Die künstlerischen Beiträge thematisieren nicht nur psychische Kategorien des Phänomens Angst, sondern sondieren unterschiedliche Lebensräume und -situationen, in denen soziale, ökonomische und politische Sicherheitskonzepte zwar konstituierend sind, individuelle Gefühle von Angst aber dennoch zum täglichen Erfahrungsspektrum gehören.
Wie schon in der vorausgegangenen Ausstellung „Vom Krieg“ geht es dabei weniger um die Frage danach, was Angst ist, als vielmehr um eine Analyse u.a. der sozialen Bedingungen, unter denen subjektive Erfahrungen von Isolation, Ohnmacht und Angst entstehen, und ihrer entsprechenden Repräsentation in der Kunst.
Zu den Arbeiten:
Constanze Fischbeck/ Sascha Bunge „Glücksgott Sarajevo“
Die dreiteilige Videoarbeit setzt sich mit verschiedenen Aspekten von Kriminalität im großstädtischen Raum auseinander. Gefragt wird nach den Motiven von Kriminellen und der Verzweiflung von Polizisten. Es wird in verschiedenen Formaten untersucht, ob die Polizei als Freund und Helfer oder als verlängerter Arm des Staates fungiert, der mit kriminellen Strukturen verflochten ist.
(Die Arbeit wurde erstmals beim Festival „Poker im Osten“ im September 2005 im HAU präsentiert)
Mario Pfeifer/ Christian Naujoks „The Horizon Scene“
Der Film der beiden Leipziger Studierenden aus der Klasse von Astrid Klein nutzt theatralische und performative Momente in der Beobachtung der Lebenssituation einer jungen Frau im modernen Bangkok. Er analysiert die psychischen und emotionalen Situationen von Einwohnern moderner Metropolen vor dem ständig präsenten Hintergrund der architektonischen Kulisse global agierender Unternehmen und den Verheißungen urbaner Mega-Strukturen.
Berit Hummel „Wachwechsel“
Die Videoarbeit der Absolventin der Berliner UdK greift das tradierte Angst-Motiv eines im Wald herum irrenden Mädchens auf und übersetzt es in eine heutige Bildsprache, in der die Passivität der Märchenvorlage in aktive Positionierung und beinahe aggressive Widerständigkeit gegenüber einem bedrohlich wirkenden Naturszenario umgekehrt wird.
Sheila Barcik „Indigo Boats“
Das über 5 x 2,60 m große Zeichnungstableau der in Berlin lebenden Amerikanerin stellt sowohl ein Psychogramm persönlicher Erfahrungen von Angst, Isolation und Ohnmacht als auch eine Analyse zeitgenössischer gesellschaftlicher Lebensbedingungen dar. Diese reflektieren zum einen individuelle Gewalterfahrungen wie zum anderen soziale und politische Mechanismen von Ausgrenzung.
Gabriela Albergaria „Grosser Werder“
Die Fotoserien der in Berlin lebenden, portugiesischen Künstlerin sind minutiöse Modellsitationen von natürlichen Szenarien, die mit illusionistischer Theaterausleuchtung aufgenommen werden. Im diffusen Wechsel von Naturabbildung und Künstlichkeit entstehen klaustrophobe Räume, die wie Filmsets angelegt sind und Klassiker der Filmkunst assoziieren lassen.
kuratiert von Ralf F. Hartmann