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= (Gleichheitszeichen)
23. 11. – 21. 12. 2007
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14. 9. – 13. 10. 2007
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23. 11. – 21. 12. 2007
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19. 10. – 17. 11. 2007
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14. 9. – 13. 10. 2007
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Schloß Balmoral in der Galerie Nord
1. 8. – 1. 9. 2007
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28. 6. – 21. 7. 2007
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Ausstellungsreihe Krieg → Angst → Kosmos → Liebe
4. 5. – 9. 6. 2007
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KünstlerInnen werben für sich und ihre Arbeit
23. 3. – 28. 4. 2007
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Ausstellungsreihe Krieg → Angst → Kosmos → Liebe
14. 2. – 17. 3. 2007
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14. 9. 2007
Künstler*innen: Barbara Frieß, Juro Grau, Katrin Schmidbauer, Hansjörg Schneider
Parasite ist ein kollektives Ausstellungsprojekt von Juro Grau, Katrin Schmidbauer, Barbara Frieß und Hansjörg Schneider, das das Format der konventionellen Gruppenausstellung künstlerisch hinterfragt. Die Praxis des gemeinsamen Ausstellens wird im Rahmen der architektonischen Koordinaten der Galerie Nord einer kritischen Revision unterzogen und in eine diskursiv angelegte und prozessorientierte offene Form des Arbeitens im Raum transformiert. Grundlage der Arbeit bildet die intensive Auseinandersetzung mit Fragen nach Raumaneignung und Raumerschließung gerade auch in Hinblick auf die künstlerische Praxis in Gruppen: Die vier KünstlerInnen entwickeln innerhalb der Galerie vier neue Raumsituationen durch den Einbau großformatiger Dioramen. Jedes dieser Dioramen unterliegt nicht nur unterschiedlichen Produktionsbedingungen und künstlerischen Gestaltungskriterien, sondern alle gemeinsam konstituieren eine dynamische Raumsituation, die auf Grenzüberschreitung und Intervention angelegt ist.
Die Rezeption der jeweiligen künstlerischen Positionierungen innerhalb des Prozesses ist nur vom öffentlichen Raum der Straße her möglich, während der Innenraum durch die massive skulpturale Intervention einer Neudefinition unterzogen wird. So eröffnet sie quasi den Blick hinter die Kulissen der Ausstellungspraxis.
Ganz anders artikuliert sich der zweite Raum der Ausstellung, der einzelne zeichenhafte Chiffren der jeweiligen AutorInnen einer kollektiven Gestaltung in einem komplexen Muster unterstellt. Im Rahmen einer Autorentapete wird die individuelle Positionierung durch polyfokale Auflösung einem anonymisierten Werkbegriff zugeführt. Die einzelnen Zeichen gehen dabei ganz bewusste parasitäre Abhängigkeitsverhältnisse zueinander ein.
Das Matroschka-Prinzip folkloristischer Steckpuppen definiert folgerichtig einen weiteren Raum der Präsentation und arbeitet seinerseits wiederum an der Auflösung fester Raumkoordinaten und künstlerischer Arbeitspraktiken. An die Stelle der individuellen Produktion tritt die technische Herstellung einer perforierten Raumkonstruktion, die den Einblick in die subkutanen Strukturen des Formfindungsprozesses offenbart.
Parasite ist nicht nur ein diskursives Statement zur gemeinschaftlichen künstlerischen Praxis, sondern auch ein mehrteiliges analytisches Modell der Raumwahrnehmung in künstlerischen Arbeitszusammenhängen. Die vier KünstlerInnen verstehen das Projekt als Selbstversuch, innerhalb dessen sie zum einen herausfinden wollen, inwieweit das künstlerische Arbeiten einem kollektiv akzeptierten Regelwerk im Spannungsfeld von Produktion, Präsentation und Rezeption entspricht und wie zum anderen die institutionellen Rahmenbedingungen der Ausstellungspraxis die eigene Kreativität lenken und beeinflussen können.
Ralf F. Hartmann
Dieses Projekt wurde unterstützt durch die Kulturverwaltung des Berliner Senats und die Stiftung Kunstfonds, Bonn.