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vocal creatures

VOICE:over VIII

Konferenz: 

Fr 23. 6. u. Sa 24. 6. 23

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By The Throat

Filmabend:

Do 14. 12. 23, 19 Uhr

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Stimme und KI

Künstler*innengespräch:

Do 30. 11. 23, 19 Uhr

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v01ces

Kurator*innenrundgang:

Mi 22. 11. 23, 19 Uhr

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Four Voices

Filmabend, Gespräch, Präsentation:

Mi 9. 8. 23, 19 Uhr

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Stimme erleben

Ausstellungsrundgang:

Mi 19. 7. 23, 19 Uhr

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vocal creatures

Konferenz:

Fr 23. 6. u. Sa 24. 6. 23

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Gestern wie heute

Ausstellungsrundgang:

Do 30. 3. 23, 18 Uhr

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Gestern wie heute

Künstler*innengespräch:

Do 16. 3. 23, 19 Uhr

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Gestern wie heute

Künstler*innengespräch:

Sa 11. 3. 23, 17 Uhr

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Gestern wie heute

Ausstellungsrundgang:

Do 2. 3. 23, 18 Uhr

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Ein interdisziplinäres Symposium
mit Vorträgen, Lecture Performances, Workshops und Performances

Das Symposium vocal creatures lädt zu zwei Tagen intensiven Austauschs mit Künstler:innen, Researcher:innen, Wissenschaftler:innen und Musiker:innen ein. Aus der Perspektive von Bildender Kunst, Musik, Performance und Theorie bilden die Beiträge ein vielstimmiges Zusammenspiel physischer und post-physischer Stimmen, die nach der Relevanz der menschlichen Stimme fragen.
Die physische menschliche Stimme selbst ist schwer zu fassen, denn sie besteht aus dem flüchtigen Zusammenspiel von Lunge, Stimmbändern, Zunge und Gaumen. Immer ist sie zugleich innerhalb und außerhalb des Körpers, ist ebenso immateriell wie von beträchtlichem sozialen und politischen Gewicht. Sie ist nie nur Werkzeug der Artikulation, sondern immer auch mit Handlung verknüpft.
Im Zuge aktueller technologischer Entwicklungen verändert sich die Art und Weise, wie wir (menschliche) Körper, ihre Stimmen und unmittelbar damit verknüpfte „Identitäten“ betrachten. In welchem Maße beeinflusst die Aktivierung autonomer sozialer Agenten/KI unsere Wahrnehmung und unser Verständnis davon, was eine „Stimme“ ausmacht? Auf welche Weise lassen sich vokale Territorien dekonstruieren und hierarchische sowie binäre Systeme des Hörens und Sprechens demontieren? Was sind unter diesen Voraussetzungen vocal creatures – hybride Wesen zwischen archaischer Urgewalt und synthetischer Konstruktion?
Die Beiträge nehmen künstlerische und wissenschaftliche Überlegungen zur Performativität der physischen Lautgestalt in den Blick, zur Entkoppelung der Stimme vom leiblichen Körper und wie sie dazu als Werkzeug politischer Selbstermächtigung fungieren kann. Die Stimme als pures raumfüllendes Material erklingt dabei ebenso wie ihr soziales Echo.

Kurator:innen-Team:
Adi Levant, Karen Scheper, Laurie Schwartz, Veronika Witte

 

PROGRAMMABLAUF ÜBERBLICK:

FREITAG, 23.6.

19.00 Uhr: Birds’ Conversations. Den aussterbenden Vögeln gewidmet (2016), Performance von Natalia Pschenitschnikova

19.15 Uhr: vocal creatures, Begrüßung von Veronika Witte

19.30 Uhr: Die Stimme des Körpers, der Klang der Sprache: Zur Vielstimmigkeit der Künste, Vortrag von Prof. Dr. Sabine Sanio (de)

20.15 Uhr: Voice Maps of Memory, Performance von Natalia Pschenitschnikova

20.30 Uhr: Aglossostomography – Or How to Speak Without a Tongue, Lecture Performance von Erik Bünger (en)

21.30 Uhr: Disfiguration, Performance von Marcelo Aguirre

SAMSTAG, 24.6.

11.00 Uhr: Begrüßung und Programmvorstellung, Moderation: Dr. Irene Lehmann

11.15 Uhr: How Can the Voice Be Used As a Way to Decode Colonialism Within AI?, Vortrag von Dr. Tiara Roxanne (en)

12.00 Uhr: Gender-bezogene logopädische Stimmarbeit, Vortrag von Jonny Labrada Ramirez (de)

12.45 Uhr: Moving, Hearing, and Feeling: A Non-Verbal and Vocal Interaction with the SENTIRE System, Demonstration und offener Workshop mit Prof. Dr. Jin Hyun Kim und Marcello Lussana (de/en)

14.00 Uhr: IMAGINE VOICE, Stimmworkshop_1 mit Ursula Fischer (de/en)

14.00 Uhr: VOICE:Encounter, Stimmworkshop_2 mit Adì Levant und Alena Trapp (de/en)

15.00 Uhr: PRET A CHANTERTM, Partizipative Performance-Installation mit Lore Lixenberg (en)

16.00 Uhr: Synthetische Stimmen und Künstliche Intelligenz, Vortrag von Dr. Inke Arns (de)

17.00 Uhr: The Voice in Between, Lecture Performance mit Jasmina und Kamila Metwaly (en)

17.30 Uhr: The Sound of Vocal Creatures, Podiumsdisussion mit Hans Peter Kuhn, Kamila und Jasmina Metwaly, meLê yamomo; Moderation: Dr. Irene Lehmann (en)

18.45 Uhr: Schlusswort und Danksagung: Kurator:innenteam

19.00 Uhr: But For Today I Am, Chor-Performance im öffentlichen Raum von Chryssa Tsampazi

 

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FREITAG, 23.6.

Informationen zum Programm:
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19 Uhr
Birds’ Conversations. Den aussterbenden Vögeln gewidmet (2016)
Natalia Pschenitschnikova, Komponistin, Sängerin und Performancekünstlerin

Pschenitschnikova präsentiert ihr Stück für Solostimme und Elektronik mit Text aus Welimir Chlebnikovs Zangezi.
www.natalia-pschenitschnikova.com

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19.15 Uhr
vocal creatures
Begrüßung (de)
Veronika Witte, Künstlerische Leitung Galerie Nord | Kunstverein Tiergarten

Gesamtkonzeption der Programmreihe VOICE:over

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19.30 Uhr
Die Stimme des Körpers, der Klang der Sprache: Zur Vielstimmigkeit der Künste
Vortrag (de)
Prof. Dr. Sabine Sanio, Musikwissenschaftlerin, Sound Studies

Seit den 1960er-Jahren erobern sich Stimme und Körper große Präsenz in den Bildenden Künsten und prägen die neuen performativen Strömungen. Mit der Sprache ebenso verbunden wie mit dem Körper, war die Stimme schon immer unverzichtbar für Musik und Gesang wie für Literatur und Theater. Ihre Bedeutung für die Bildenden Künste resultiert im 20. Jahrhundert aus einer Annäherung der Künste untereinander, die die Grenzen zwischen ihnen heute durchlässig erscheinen lässt. Der Vortrag erläutert diesen Annäherungsprozess an exemplarischen Positionen unterschiedlichster Genres.
www.udk-berlin.de/en/person/sabine-sanio

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20.15 Uhr
Voice Maps of Memory (2023)
Natalia Pschenitschnikova, Komponistin, Sängerin, Performancekünstlerin

Uraufführung eines Fragments aus dem Projekt Aura (nach Walter Benjamins Moskauer Tagebuch), für Solostimme, gefördert vom Musikfonds Berlin
www.natalia-pschenitschnikova.com

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20.30 Uhr
Aglossostomography – Or How to Speak Without a Tongue
Lecture Performance (en)
Erik Bünger, Künstler, Autor, Komponist

Erik Büngers Lecture Performance nimmt das immer wiederkehrende historische Phänomen einer Zunge ohne Zunge in den Fokus. Wenn es keine notwendige Beziehung zwischen Sprache und Zunge gibt, wenn die Wörter, die wir sprechen, keinem bestimmten Köperteil zuzuordnen sind, wo kommt dann die Sprache her? Bünger performt über die Sprache als Medium im Medium selbst.
www.erikbunger.com

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21.30 Uhr
Disfiguration
Performance für Stimme, Schlagzeug, Gongs und Tape
Marcelo Aguirre, Performance- und Klangkünstler

Die Stimme als Unfall der Natur, überfahren, verunglückt, schlecht behandelt, ohne intendierte Bedeutung, lebendig begraben unter einem Wust aus rhythmisch schwingender Haut und Stahl.
www.evilspirit.bandcamp.com; www.aeternumsacro.de

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SAMSTAG, 24.6.

Vormittagsprogramm

11 Uhr
Begrüßung und Programmvorstellung und Moderation

Dr. Irene Lehmann, Musik- und Theaterwissenschaflerin, Autorin und Dramaturgin.

Irene Lehmann beschäftigt sich in in ihrer Forschung, in Schreibprozessen und in ihrer dramaturgischen Praxis mit experimenteller Musik, Musiktheater und Tanz sowie mit Wissensproduktion zwischen Wissenschaft und den Künsten und kooperativen Produktionsformen.

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11.15 Uhr
How Can the Voice Be Used As a Way to Decode Colonialism Within AI?
Vortrag (en)
Dr. Tiara Roxanne, Wissenschaftlerin und Künstlerin

Roxanne spricht über Formen der Undurchsichtigkeit der Überwachung und über Betrachtungsweisen der Stimme aus technologischer und antikolonialer Perspektive. Roxanne erläutert, wie die Stimmmuster als Daten gesammelt und diese als Form der Überwachung in KI-Systemen verwendet werden. Wie können wir unsere Privatsphäre schützen und/oder vermeiden, zu gläsernen Menschen zu werden?
www.tiararoxanne.com

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12 Uhr
Gender-bezogene logopädische Stimmarbeit
Vortrag (de)
Jonny Labrada Ramirez, Logopäde

In der genderbezogenen Stimmarbeit stellt sich die Frage, welche Arten von Stimmproduktion „gegeben“ und welche „geformt“ sind. Die Stimme selbst ist hier Referenzpunkt einer Illusion von stabiler Identität. Labrada Ramirez stellt in seinem Vortrag Konzepte unterschiedlicher natur- und geisteswissenschaftlicher Disziplinen vor und analysiert die Handlungsspielräume (agency), Interessenverhandlungen, Körperpraktiken und damit die Einschreibungsprozesse der Stimme. Sein Vortrag ist ein Plädoyer für die Akzeptanz der vielgesichtigen („hekatischen“) Stimme.
www.jonny-labrada.jimdofree.com

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12.45–13.45 Uhr
Moving, Hearing, and Feeling: A Non-Verbal and Vocal Interaction with the SENTIRE System
Demonstration und offener Workshop (en/de)
Prof. Dr. Jin Hyun Kim, Musikwissenschaftlerin
Marcello Lussana, Klangkünstler und Interaktionsdesigner

Das nonverbale interaktive Klangsystem SENTIRE wird in einem mikrophänologischen Interview vorgestellt und demonstriert. Das Forschungssystem wird künstlerisch-therapeutisch unter anderem zur Erkundung des Selbst und des Anderen eingesetzt.
Im angeleiteten Workshop haben maximal 10 Personen die Möglichkeit, live mit dem System zu interagieren.
www.sentire.me

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14–15 Uhr
Veranstaltungspause

Während dieses Zeitraums ist die Galerie Nord für den Besuch der Ausstellung Stimme erleben: Apparaturen – Maschinen – Aggregate geöffnet.

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Praktische Workshops

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14–15.30 Uhr
IMAGINE VOICE
Workshop (de/en)
Ursula Fischer, Regisseurin

Wir können mit uns selbst sprechen, mit dem Spiegel, im Fahrstuhl oder mit dem Knie. Wie artikulieren sich Gesten, die wir beim Abschiednehmen entwickeln? Wie klingt es, wenn das eingekaufte Obst aus der kaputten Tüte fällt?
Die Improvisation mit der Stimme ist eine Form des Lernens, bei der das Objekt, das Gegenüber und der Moment eine wichtige Rolle spielen.

Max. 20 Teilnehmer:innen. Bitte bequeme Kleidung mitbringen.
Um Voranmeldung wird gebeten: scheper@kunstverein-tiergarten.de
www.ursula-fischer.com

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14–15.30 Uhr
VOICE:Encounter
Workshop (de/en)
Adì Levant, Sängerin, Stimmforscherin
Alena Trapp, Künstlerin

Stimmen changieren beständig zwischen Kontaktaufnahme und Rückzug, geprägt von dem Bedürfnis nach Verständigung und von kulturellen Codes, die die alltägliche Kommunikation und Interaktion formen. Die eigene Stimme kann auch eine Manifestation von uns selbst darstellen. Wir benutzen sie ständig – aber kennen wir sie überhaupt? Welche Techniken gibt es, ihr zu begegnen?

Maximal 15 Teilnehmer:innen.
Um Voranmeldung wird gebeten: scheper@kunstverein-tiergarten.de

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Nachmittagsprogramm

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15–16 Uhr
PRET A CHANTERTM
Performance-Installation (en)
Lore Lixenberg, Stimm- und Klangkünstlerin

„Nicht sprechen! Nur nicht gesprochene Lautäußerungen sind erlaubt.“
PRET A CHANTER™ ist eine post-Internet, post-Cyborg Echtzeit-Oper, die die Grenzen zwischen Kunst und Leben, Lautäußerungen, verschiedenen Kulturen, Wirtschafts- und post-ökonomischen Systemen und Psychologien zu verwischen trachtet. Alle, die in PRET A CHANTER™ eintreten, müssen sich dem Experiment, das Oper ist, unterwerfen.
www.lorelixenberg.art

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16 Uhr
Synthetische Stimmen und Künstliche Intelligenz
Vortrag (de)
Dr. Inke Arns, Kuratorin und Direktorin HMKV Hartware MedienKunstVerein

Arns spricht über den Einfluss synthetischer Stimmen und künstlicher Intelligenz auf Kunst und Gesellschaft. Künstliche Intelligenz ist Mustererkennung in großen Datenmengen plus maschinelles Lernen – und das funktioniert auch mit der menschlichen Stimme. War die Ablösung der menschlichen Stimme von ihrem Körper (Schizophonie) ein unheimlicher Moment in der Mediengeschichte, so gehen aktuelle voice bzw. oral deep fakes einen Schritt weiter, indem sie Stimmen Dinge sagen lassen, die nie tatsächlich gesagt wurden.
www.inkearns.de

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17 Uhr
The Voice in Between
Lecture Performance (en)
Jasmina Metwaly, Künstlerin, Filmemacherin
Kamila Metwaly, Künstlerische Leitung MaerzMusik

In ihrer Lecture Performance weben Jasmina und Kamila Metwaly ein Netz aus Klängen, Texten und Forschungsmaterialien zur Multimodalität der Stimme, die sie seit 2021 in ihrer künstlerischen Forschung untersuchen. Können wir Stimme jenseits von Sprache hören und was kann die Mundhöhle gestisch mitteilen? Verschiedene Notationen der Stimme und sprachähnliche Fragmente werden um Stimmübungen und Protestsongs herum präsentiert.

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Anschließend 17.30–18.30 Uhr
The Sound of Vocal Creatures
Moderierte Podiumsdisussion (en)
Mit Hans Peter Kuhn (Klangkünstler, Komponist), Kamila und Jasmina Metwaly (Künstlerische Leitung MaerzMusik; Künstlerin), meLê yamomo (Forscher, Komponist, Theatermacher)
Moderation: Dr. Irene Lehmann, Musikwissenschaftlerin

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18:45 Uhr
Schlusswort und Danksagung
Kurator.innenteam

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Abschluss
19 Uhr
But For Today I Am

Chor-Performance im öffentlichen Raum
Chryssa Tsampazi, Performancekünstlerin

But for Today I Am thematisiert mit der Adaption eines Songs von Antony and the Johnsons das persönliche Werden und die Transformation jenseits von Geschlechterstereotypen. Tsampazi lädt alle Teilnehmer:innen des Symposiums dazu ein, mit dem Polizeichor Berlin, dem Seniorenchor Steglitz und Passant:innen an zwei Orten in Moabit gemeinsam zu singen.

Beginn: Bürgersteig vor der Galerie Nord | Kunstverein Tiergarten
www.tsampazi.com

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Programmreihe VOICE:over

Mit dem Programm VOICE:over präsentiert die Galerie Nord | Kunstverein Tiergarten mannigfaltige Phänomene rund um die Stimme. Mit spartenübergreifenden Ausstellungsprojekten, Performances und einem vielfältigen Vermittlungsprogramm erforscht VOICE:over die sich verändernde Bedeutung der menschlichen Stimme in ihrer physischen und sozialen Lautgestalt – vom Schrei über Sprache und Gesang bis hin zum posthumanen und unabhängigen Imitat künstlicher Intelligenzen.

Mit freundlicher Unterstützung des Bundesprogramms „Neustart Kultur“ der Stiftung Kunstfonds und der Spartenoffenen Förderung der Senatsverwaltung für Kultur und Europa.

Verbundene Ausstellung: