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Moabiter Kulturtage 2008 – Ausstellung

26. 6. – 19. 7. 2008

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DON’T CRY. WORK.

29. 11. 2008 – 17. 1. 2009

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farb_laut

17. 10. – 15. 11. 2008

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Querköpfe

12. 9. – 11. 10. 2008

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Paredès

Isabelle Ferreira

1. 8. – 6. 9. 2008

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UrbaTOPIA

eDS (c)ollectif

1. 8. – 6. 9. 2008

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Moabiter Kulturtage 2008 – Ausstellung

26. 6. – 19. 7. 2008

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Another China

16. 5. – 20. 6. 2008

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Sag mir wer Du bist!

9. 4. – 3. 5. 2008

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ZOG

Subversive Praxis im öffentlichen Raum

Surrend

22. 2. – 28. 3. 2008

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Raum : Selbst

11. 1. – 9. 2. 2008

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Davide Grazioli

Dogan Dogan

Jan Poppenhagen

Monika Anselment

Monika Goetz

Eröffnung:

26. 6. 2008

Zu den Moabiter Kulturtagen zeigt der Kunstverein Tiergarten traditionell eine Ausstellung mit Arbeiten von Künstlerinnen und Künstlern, die zwar in Moabit leben, aber ihre Ateliers in anderen Stadtteilen haben.

In diesem Jahr wählte eine fünfköpfige Jury 19 Positionen aus über 50 Bewerbungen aus.
Die Ausstellung umfasst neben den klassischen künstlerischen Medien auch einige experimentellere Positionen und bietet so einen vielseitigen Überblick über die künstlerische Produktion in Moabit von Malerei bis Konzeptkunst.

Der Jury gehörten in diesem Jahr an:

Birgit Cauer, Bildende Künstlerin
Beatrice Pfitzner, QM Moabit-West
Dr. Marlise Hoff, Kulturamt Mitte
Raimund Binder, Architekt und Projektentwickler
Dr. Ralf F. Hartmann, Kunstverein Tiergarten.

Die Organisation der Ausstellung sowie die kuratorische Arbeit liegen in diesem Jahr in den Händen von Selma Tuzlali, Kulturmanagerin und -pädagogin.

Zu den KünstlerInnen:

Monika Anselment / Fotografie
Die Künstlerin thematisiert mit ihren Fotografien aus dem Zyklus „Anmerkungen“ die Ästhetisierung der Kriegsbilder in westlichen Fernsehnachrichten. Sie zeigt die in den westlichen Medien dominierenden Bilder – beispielsweise aus Palästina. „Durch diese Konfrontation erkennen die ZuschauerInnen ihre Schaulust bei der Wahrnehmung des Krieges in westlichen Medien. Und erst durch die Erkenntnis kann sich unsere ‚Wahr’nehmung für eine andere ‚Wahr’heit öffnen: das Leiden in den Kriegsgebieten.“ (V. Borsò/D. Brandes)

Silvia Klara Breitwieser / Installation
Wand- oder Raumarbeiten nennt Silvia Breitwieser auch ihre Installationen. Sie macht sich Räume zu eigen und gibt ihnen eine eigene Bestimmung, bindet den Raum in ein Thema ein. Sie stellt ihre Kunst auch in Zusammenhänge des Öffentlichen Raumes und beschäftigt sich dabei beispielsweise mit der Geschichte des Preußentums und der Farbe Blau. Ein weiteres Anliegen gilt Breitwieser der Kunst des Erinnerns, der sie auf Postkarten oder Steinen („Global Stones“) Raum gibt.

Anke Deichmann / Installation / Zeichnung
Die objekt- und Zeichenkünstlerin beschäftigt sich mit minimal art und Naturphänomenen. Sie baut schwebend-leichte Objekte aus Nylonfäden – die an Pusteblumen erinnern – und zeichnet die Flugbahnen von Schmetterlingen, Spatzen oder Kranichen nach. Ihre Arbeiten heben die schöne Leichtigkeit der Natur hervor und konterkarieren so den tatsächlichen – besorgniserregenden – Zustand von Flora und Fauna auf ästhetische Weise.

Dogan Dogan / Malerei

Die Farbe Weiß ist für Dogan ein Medium. Es impliziert eine symbolische Aussage ebenso wie eine Metapher. Weiß steht bei ihm nicht für das Ende der Malerei. Es ist keine Verweigerung der Farbe, sondern ist selbst farbig. Überspitzt könnte man sagen, dass Dogans Bilder extrem realistisch sind, und zwar nicht nur, was die Darstellung angeht, sondern von ihrem Grundgehalt her. Die unbunte Farbe Weiß in allen ihren möglichen Schattierungen, farbigen Nuancen und lichtbedingten Veränderungen als eine Möglichkeit der Malerei in ihren Grundbegriffen zu erleben, dies mit bildhaften Motiven zu kombinieren und immer wieder neu zu inszenieren, das interessiert den Künstler. (S. Kujer)

Helga Geng / Zeichnung
„Zeichnen ist die Kunst, Striche spazieren zu führen“. Diesem Satz von Paul Klee folgend arbeitet Helga Geng an ihren Zeichnungen. Ihre Hände scheinen nachzuzeichnen, wohin ihre Gedanken sie führen. Man versucht als BetrachterIn Schritt zu halten im Weiß, im Takt der Farbe, des Schwungs, der Linie, die zur Ahnung einer Figur führt. Helga Gengs Bilder sind wie Träume, verwobene Bahnen und Formen, die zu einem Dickicht aus Figürlichem – also Deutbarem – und Abstraktem werden.

Monika Goetz / Installation
Ob Neon-Ecke, das Ende der Welt oder der Höhen- und Breitengrad einer Galerie – die Künstlerin setzt konzeptuell durchdachte Markierungen in Landschaften und Räume. Sie schafft so für die BetrachterInnen verbindliche (Durch-)Blicke und Sichtweisen sowie Standortbestimmungen, die zu einer genauen Definition des eignen Ichs in Bezug auf den definierten Raum oder das Objekt fordern. Goetz’ Briefkastenfirma „KmbH“ (Kunst mit beschränkter Haftung) stellt eine ebensolche Markierung dar und zeigt das allerorts vorhandene Unternehmertum, dem sich auch die Kunst nicht entziehen kann, ebenso wenig das Ich (siehe Ich-AG).

Davide Grazioli / Installation / Stickerei

Grazioli ist ein Mahner. Seine Kunst macht auf die aktuellen ökologischen und politischen Bedrohungen dieser Zeit aufmerksam. Er will jedoch nicht nur abbilden, sondern die Macht der Kunst nutzen, um gedanklich beim Betrachter etwas auszulösen, wenn er sich der Kunst hingibt. Mit der Installation “Before We Go” zeigt der aus Mailand stammende Künstler menschliche Schädel, die er selbst aus Weihrauch und Myrrhe fertigte. Die Idee zu dieser Installation entstand und entwickelte sich im Sommer 2007 während eines Aufenthalts in Indien, als Folge aus der Koinzidenz zwischen der stetig steigenden öffentlichen Aufmerksamkeit bzgl. des Themas “Umwelt” und einem persönlichen Ereignis – einem durch Umweltverschmutzung ausgelösten schweren Asthmaanfall.

Thomas Hering / Fotografie
Herings Foto-Bilder – wie er sie nennt – sind wie Guckkasten-Bühnen, in denen er Figuren und Fundstücke seiner Entdeckungsreisen mit der Kamera hinein-inszeniert. Er baut akribisch komponierte Bühnenbilder, in denen Alltagsgegenstände einen furiosen Auftritt finden. Seine Arbeiten sind gemalte Fotografie oder fotografierte Malerei – eine interdisziplinäre Kunst, die Geschichten erzählt.

Det Kraus / Virtugrafien
Seinen farbigen Virtugrafien legt Det Kraus Scans und Fotomaterial zu Grunde. Die grauen Virtugrafien holt er „direkt aus der Tiefe der Festplatte“. Es sind digitale Bilder in zarten, leiseren Tönen, als man es sonst von der Allmacht und der Allgegenwärtigkeit von Computern gewöhnt ist.
Det Kraus über seine Virtugrafien G1 – G4:
“Jede der 4 Darstellungen ist ein mikroskopisch vergrößertes Elementarteilchen, ein Einzeller, organisch und durchscheinend. Es ist dabei, sich aufzulösen, zu verschwinden …“

Miyoung Kwun / Malerei
Die koreanische Malerin Miyoung Kwun lebt und arbeitet seit 1997 in Berlin. Thema ihrer Kunst ist der Zwiespalt des Menschen zwischen dem Willen zu Kommunikation, der Harmonie mit seiner Umwelt sowie seiner Suche nach dem freien Raum, der Ungestörtheit. Im Zentrum ihrer Werke steht der koreanische Begriff Yeobaek. Yeobaek steht für den leeren (metaphysischen) Raum jenseits von allen Begrenzungen. Dieser Raum ermöglicht die Verständigung mit den Menschen und mit sich selbst.

noname (Albrecht Fersch) / Installation / Performance

„Mich interessiert die Grenzverwischung zwischen Schrift, Symbol und Bild, zwischen Innen- und Außenwelt, Ordnung und Durcheinander, Ruhe und Unruhe, Geborgenheit und Verlorenheit. Ich gehe den Mittelweg zwischen allzu deutlicher Konkretheit, die schnell geistig vergilbt, und kompletter Abstraktion, die in Beliebigkeit abrutscht. Oft denke ich dabei an die Verworrenheit des Menschen, an seine unergründlichen Motive und an die komplizierten Beziehungsgeflechte, die er sich aufbaut. Mit meinen Arbeiten entwerfe ich komplexe Markenzeichen für den komplexen Menschen.“ (noname)

Kea Regina Pantel / Video-Live-Installation
Kea Regina Pantel ist eine Grenzgängerin. Sie beherrscht die Kamera, verschiedene Musikinstrumente, machte eine New-Dance-Ausbildung ebenso wie die für Afrikanischen Tanz, fertigte Objekte und zahlreiche Raum-Installationen. In den letzten Jahren widmete sie sich vor allem der Video-Kunst/Video-Installationen, in denen sie oft bedrückende Szenarien entwirft, die sich erst bei genauer Betrachtung erschließen. Denn oftmals deckt eine ironische und humorige Komponente den Ernst der künstlerischen Aussage zu.

Antje Pehle / Zeichnungen
Linien, monochrome Farbflächen, mehr oder weniger organische Formen, deren Geheimnisse nicht beim ersten Hinsehen entschlüsselt werden. Antje Pehles Zeichnungen wirken wie Notizen, wie Bemerkungen am Rande. Jedoch verdichten sie sich, je länger man bei ihnen bleibt, zu beinah greifbaren Aussagen, zu Geschichten, per Linie und Form aufs Papier gebannt.

Jan Poppenhagen / Fotografie
Jugendliche stehen zwischen Kind und Erwachsensein, zwischen kindlicher Geste und erwachsener Pose. Poppenhagen zeigt dies an Moabiter Jugendlichen und stellt sie heraus als selbstbewusste Menschen aus dem Kiez, die zu ihrer Herkunft, ihrer Geschichte und zu ihrem Stadtteil stehen. Die Haltungen, die Mimiken der Kids erzählen von ihren Träumen und Illusionen fernab einer schillernden Hochglanz-Welt. Die Bilder entstanden auf Moabits Strassen, spontan und zeugen von beeindruckender Nähe zwischen „Model“ und Künstler.

Salah Saouli / Installation

Saouli wurde in Beirut geboren. Er ist ein Kind des Krieges, des Leids, der Zerstörung. Fast folgerichtig stellt er diese Themen in den Mittelpunkt seiner Arbeiten und macht auch auf das aufmerksam, was man in den Fernsehnachrichten nicht zu sehen bekommt: Zensur, die Entwurzelung der Menschen durch den Krieg, Misstrauen und verlorene Zuversicht. Immer wieder lenkt Saouli den Blick des Betrachters durch die Ansammlung eines bestimmten Materials, durch Dokumente oder Bilder auf die Auswirkungen des Krieges und schafft es damit das Undarstellbare dennoch zu zeigen.

Karen Scheper de Aguirre / Zeichnungen
Das Konzept der Reihe mind bubbles (2008, ongoing) erarbeitet sich ein Universum von Ideen und Erzählstoffen zu den Themen Persönlichkeitsentgrenzung bzw. Dehnung und Verschiebung des Realitätsraums. Neben technologischen Beschreibungen erweiterbarer Wirklichkeit (sog. Augmentierter Realität) und Schriften zu drogeninduzierten Bewusstseinsveränderungen finden sich futurologische Prognosen zur Reproduzierbarkeit des Selbst, Passagen aus Science-Fiction- Romanen und Zitate aus wissenschaftlichen Texten. (K.Scheper de Aguirre)

Verena Schirz-Jahn / Malerei
Wie für den Begründer der konkreten Malerei, Theo van Doesburg, ist auch für Verena Schirz-Jahn die Farbe die Grundsubstanz der Malerei. Sie verbildlicht Gedanken und bringt sie technisch perfekt ausgeführt in eine Form. Diese Art von Malerei ist die Mathematik in der Kunst. Sie ist sich selbst genug und baut auf die Denkfähigkeit des Betrachters.

Kerstin Serz / Malerei

Auf den ersten Blick harmonisch scheinende Darstellungen von Kindern, Pflanzen und Verliebten ranken sich auf Kerstin Serz Bildern. Jedoch das comichafte oder holzschnittartige vermitteln eine Ahnung von Gefahr, von einem leisen Brodeln, das man beinah hinter der Leinwand vermuten könnte. Das schöne ist nicht nur schön, das Unschuldige nicht nur unschuldig. Mit warmen, satten Farben vermittelt die Malerin eine kühle Welt des entzauberten schönen Scheins.

Beate Spitzmüller / Fotografie

Die Künstlerin ist vielfältig unterwegs. Im mehrfachen Sinne: In der Kunst, zu Menschen. Sie geht der Spur der Steine nach, die sie als Zeitzeugen zur Geschichte eines Hauses befragt, sie hat ein „Wunschbuch“ initiiert, in dem sie Menschen im Sommer weihnachtliche Wünsche entlockt, sie lässt Alltagsgegenstände mit Kresse überwuchern und arbeitet mit ihrer Fotografie gegen Sprachbarrieren unter Kindern an, die nicht deutscher Herkunft sind. Und sie geht ebenfalls mittels Fotografie und Installation der Frage nach „Was bleibt“ zurück von alten Menschen, wenn sie gehen?

Begleitende Veranstaltungen: